Im Bus
Seit 16 Stunden sitzen wir im Bus und nun auch noch Stau in Dar le Salaam. Es ist entsetzlich schwül, heute Abend um 22 Uhr hat es immer noch 27 Grad, um uns und auf uns das Gepäck. Die drei Pausen waren so kurz, dass es gerade zur Akrobatik auf den schrecklichen Stehklos gereicht hat – und das alles mit einem einzigen Busfahrer und einem Team, das scheinbar unter anderem fürs Wachhalten des Fahrers verantwortlich ist. Versorgt wird man durch das Busfenster an den kurzen Haltestellen, während jemand aus- oder einsteigt. Einer der Stände hatte frisches Obst.
Heute war das Unterhaltungsprogramm der Gäste anders als sonst. Bei meinen anderen Busfahrten ist meistens irgendwann die Titanic in einem Musikvideo untergegangen oder Celine Dion hat in einem mit Kerzen beleuchteten Schloss Liebesschnulzen gesungen. Meist nach dem das afrikanische Programm durch war. Heute haben wir wohl einen muslimischen Bus erwischt und wurden die ersten Stunden mit tansanischer Sufimusik und islamischen Predigten vollgedröhnt.
Inzwischen gibt es auch eine tansanische Filmindustrie. Filme, die scheinbar die Lebenswelt der Tansanier aufgreifen. Ich kann nur hoffen, dass es im Alltag der Tansanier nicht so viel Gewalt gegen Kinder und Frauen gibt, wie in den Filmen.
Irgendwann wird sich heute Nacht der Stau auflösen und wir werden bei den Benediktinern in Kurasini ein klimatisiertes Zimmer mit Dusche bekommen.
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