„Gott ist überall“
Kürzlich konnte ich noch mit Sr. Dorothea Kaffee trinken. Sie kam aus Ilunda. Dort war sie seit einigen Jahren als Krankenschwester und Sozialarbeiterin für die Betreuung der HIV-positiven Kinder im Waisendorf zuständig.
Im neuen Jahr wird sie mit einer tansanischen und zwei deutschen Schwestern in Kenia eine neue Station eröffnen. Sie werden in einem Heim mit Schule für mehrfachbehinderte Kinder und angeschlossener Dispensary arbeiten. Es wird unser erster Konvent in Kenia sein.
Als ich sie fragte, ob sie Angst vor Heimweh hat, antwortete sie cool und gelassen: NEIN. Denn GOTT ist überall und ER wird mir in den Kindern begegnen.
Chapaeu!!! Krass. Was für ein Zeugnis!
Warten!
Warten. Der Sehnsucht in uns Raum geben. Ein entscheidender Moment im Advent. Und auch in Mbinga im Regionalhaus der Vinzentinerinnen ist inzwischen der Advent angebrochen.
Warten hat für mich in Tansania eine neue Dimension bekommen. Beim Besuch eines Krankenhauses erzählte mir der Verwalter, die Ideen der deutschen Architekten zum Bau des Eingangsbereiches. Ein Wartebereich, der den Wartenden verschiedene Möglichkeiten bietet, die Wartezeit zu verkürzen. Zum Beispiel Ecken mit Fernsehern, zum Surfen im Internet oder gar zum Arbeiten.
Joschua, der Verwalter und meine Mitschwestern zwinkern sich zu und lachen. Diese verrückten Deutschen! Ich schaue irritiert.
Ja, wenn wir Tansanier warten, dann warten wir. Da tun wir nichts anderes. Wir machen keine zwei Dinge gleichzeitig. Erst recht nicht warten und arbeiten.
Manchmal möchte ich das auch ausprobieren. Das Warten. Einfach nur warten. Im Augenblick leben. Und auf das Kommen Gottes warten. Der Advent lädt uns dazu ein. In Deutschland wie in Tansania.