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Nächster Halt: Addis Abeba

Die ersten Kilometer vom Flughafen weg zeigt sich Äthiopien von seiner glitzernden Seite bei Nacht. Bunte Lichter, Werbung, schicke Hotelportale. Doch schon bald fällt auf, dass die Zahl der bewaffneten Soldaten, die überall am Flughafen zu sehen sind, in der Stadt nicht weniger werden. Und dann werden die Lichter weniger bunt und immer häufiger sind Menschen zu entdecken, die dich unter Kartons oder Säcken ihr Nachtlager bereit machen.

Eine Stunde dauert es ungefähr bis wir das Seminarhaus der Diözese Nekemte erreichen, auf dessen Gelände sich auch das Schwesternhaus befindet. Hier sind wir die nächsten Tage zu Gast.

Fließendes Wasser gibt es schon seit zwei Jahren nicht mehr. Der Brunnen ist versiegt. An einem Tag in der Woche füllt die Regierung die Tanks. Dann werden überall große Fässet gefüllt. Das Wasser muss dann eine Woche reichen. Zumindest zum Waschen und als Toilettenspülung.

Doch was für ein Luxus im Vergleich zu den Menschen, die heute Nacht auf der Straße unter einem Stück Karton oder einer Plastikplane schlafen.