Ernährungszustand

Gestern traf ich auf der Kinderstation unter anderem dieses unterernährte Zwillingskind an, das nun das Glück hat, über eine Sonde ernährt zu werden. Scheinbar hat die Muttermilch nicht für zwei gereicht und Milchpulver ist unerschwinglich für die meisten Mütter.
Doch auch sonst begegnen mir immer wieder Kinder mit eindeutigen Zeichen einer Mangelernährung. Oft sind es Zeichen von Vitamin- und Eiweißmangel.
Durch den Ugali, den typischen Maisbrei werden die abgestillten Kinder schnell satt, Fleisch ist Mangelware und Eier sind häufig nicht für den eigenen Verzehr bestimmt, sondern werden, wo es nur geht, verkauft oder getauscht. Schließlich braucht die Familie Geld fürs Vocha (Handykarte), Medizin oder ähnliches.
Alte Missionare berichten, dass der Speisezettel im Land früher bedeutend reichhaltiger war. Es wurden unterschiedliche Sorten Getreide und Gemüse angebaut und verzehrt. Ob es tatsächlich so war, dass die Einfuhr von Mais in den Nahrungsmittelprogrammen der Notzeiten dazu führte, dass der Anbau und die Ernährung einseitiger wurden, weiß ich nicht. Inzwischen ist es aber klar ein Problem des Bildungsstands, an dem zumindest teilweise gearbeitet werden kann.
Inzwischen bin ich in Ruhuwiko angekommen. Zur heutigen Fahrt verliere ich besser kein Wort. Hier ist es auf jeden Fall entsetzlich heiß. Morgen geht es früh nach Mkenda – irgendwelche Probleme mit dem Grundstück… Mal sehen…
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