Sternsinger in Mbinga

Auch in Mbinga sind sie losgezogen um die Botschaft, die uns zum Segen werden soll, in die Häuser zu bringen. Wochenlang haben die Kinder vor meinem Fenster die Lieder geübt. Am Sonntag war dann schon ab dem Vormittag zu spüren, dass etwas Besonders auf dem Programm steht. Der Dreikönigstag ist kein Feiertag.
Voller Nervosität trafen sie nach und nach auf der Wiese vor dem Regionalhaus ein. Sr. Danielas Nerven waren schon bald bis zum Zerreißen gespannt, irgendwie ging das Verkleiden nicht ganz so reibungslos. Außerdem stand sie zwischendrin immer wieder vor dem Kopierer und der wollte die Liedblätter nicht in dem Format drucken, das Sr. Daniela vorgesehen hatte – und gleichzeitig hatten irgendwelche Kinder Stress mit ihren Kronen, wieder andere kamen zu spät, zwei Sternträger versuchten sich im Schwertkampf mit ihren Sternen und die Hauptsängerin übte ständig lautstark vor sich hin – also schlichtweg der ganz normale Wahnsinn. So oder so ähnlich wird die Vorbereitung in diesen Tagen wahrscheinlich in vielen Sternsingergruppen in Deutschland abgehen.
Doch irgendwie sind sie dann doch vergnügt, aber ohne Mittagessen, denn schließlich gab es erst um 11 Uhr Tee, abgezogen.
Anders als in Deutschland gehen die Sternsinger jedoch nicht in die Häuser und Hütten, sondern zu den kleinen Gebetsgruppen in den Pfarrgemeinden. Die kleinen christlichen Gemeinschaften, die sich wöchentlich zum Gebet und Bibel teilen treffen, sind hier in Tansania der eigentliche Kern der Gemeinde. Um in diese Gemeinschaften den Segen Gottes zu bringen, nehmen die Kinder weite Wege auf. Ob sie dort wohl Süßigkeiten erhalten, wie es in Deutschland oft der Fall ist, wage ich zu bezweifeln, auch sammeln sie kein Geld, wissen aber, dass viele unserer Projekte genau durch diese Aktionen in Deutschland finanziell stark unterstützt werden.
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