Abschied nach über 50 Jahren

1964 kam Alt-Abt Lambert nach Tansania. 1976 wurde er Abt der Benediktinerabtei Peramiho. 2006 gab er dieses Amt ab und nun wird er nach über 50 Jahren nach Deutschland zurückkehren. In dieser Zeit wurde aus Tanganijka und Sansibar die Vereinigte Republik Tansania, aus der Diözese Peramiho entstanden zuerst die Diözesen Songea und Njombe, dann Mbinga; wurden von Peramiho aus Klöster in Kenia gegründet und 1980 afrikanische Brüder aufgenommen.
Die ganze Zeit aber herrschte eine enge Verbindung zwischen unserer Gemeinschaft und den benediktinischen Brüdern und Schwestern in Peramiho. Auf die Einladung des Vorgängers von Abt Lambert, Abt Eberhard Spieß kamen schließlich unsere Schwestern erst nach Tansania. Vor allem in den ersten Jahrzehnten halfen die Benediktiner bei vielen Projekten mit ihrem Knowhow und ihrer langjährigen Erfahrung im Land. Heute ist Peramiho vor allem als Ausbildungsstätte für viele Schwestern ein wichtiger Ort für die Gemeinschaft. Aber auch heute noch erhalten wir jeder Zeit Unterstützung und Gastfreundschaft in Peramiho.
Deshalb war es selbstverständlich, dass auch wir die Gelegenheit nutzen wollten um uns zu verabschieden, Abt Lambert zu danken und ihm für den nächsten Lebensabschnitt Gottes Segen zu wünschen. Natürlich wurde auf tansanische Weise gefeiert. „Leider“ regnete es das erste Mal richtig heftig und langanhaltend. In einem heftigen Gewitter sind wir fast die ganze Strecke nach Peramiho geschwommen. Doch dank der Teerstraße ist das ja inzwischen kein Problem mehr und war auch für meine dritte Linksverkehr-Safari als Driver zu bewältigen. Doch bei solch einem Regen gehen die Tansanier nicht unbedingt zu einem Fest. Denn während es regnet, wird man während der ersten Minuten klatschnass und wenn er nachlässt, muss man eigentlich sofort aufs Feld um zu hacken. So wurde vermutlich ein Rind umsonst geschlachtet und einige Eimer zu viel Reis gekocht. Aber das wird spätestens heute verteilt. Allzu viele Reste wird es heute Abend nicht mehr geben.
Abt Lambert scheint mit Dankbarkeit aber auch mit Fragen, einem wachen Verstand und einem weisen und weiten Herzen nach Deutschland zurück zu kehren. Er lässt viel zurück. Was uns Vinzentinerinnen bleibt, ist sicher Dankbarkeit für diese Jahre, die Kraft und die Liebe, die er in das Land und die Menschen investiert hat.
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