Einsatz für das Leben

Mela ist einer der Zwillinge, der von seinem Vater den langen Weg von Liuli nach Mbinga getragen wurde. Wieder starb eine Mutter direkt bei der Geburt und niemand aus der Großfamilie hatte Milch für Zwillinge – und auch kein Geld für den Bus oder gar ein Taxi für die 50 km lange Strecke. Also trug der Vater kurzerhand die beiden Neugeborenen nach Mbinga. Völlig entkräftet kamen alle drei hier mitten in der Nacht bei den Schwestern im neuen Waisenhaus, St. Katharina an. Da die Nabelschnur nicht mal richtig entfernt wurde, gehen wir davon aus, dass Melas Mutter nicht in einer Maternity entbunden hat. Aber was hilft das Fragen nun?
Mela ist die kräftigere der beiden, sie muss ihrem jüngeren Bruder viel Platz weggenommen haben, er sieht einige Wochen jünger aus. Doch beide haben sich in den letzten zwei Wochen entwickelt.
Doch uns macht die Zukunft von St. Katharina Sorgen. Die Schwestern sind im Moment an der Kapazitätsgrenze angekommen, zumindest wenn nun nicht ein sinnvolles Konzept erarbeitet wird und die Finanzierung sicher gestellt wird. Bei sieben Babys mit Windeln wird es schwierig, dass die Wäsche von Hand gewaschen und im Regen aufgehängt und die Milch in den Kühlschrank ins Regionalhaus gebracht wird. Jetzt brauchen wir erst einmal eine schnelle Lösung für den momentanen Arbeitsaufwand, weil sonst die Kinder nicht angemessen versorgt sind. Dann muss aber Grundsätzliches überlegt werden… wir “deutschen Bedenkenträger” haben das schon vor Monaten eingefordert, doch die “tansanischen Überlebenskünstler” haben die aktuelle Not gesehen und wollten schnelle Abhilfe schaffen. Nun wäre ein guter Zwischenweg zu suchen, mal sehen, ob uns das gelingt.
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