Silveri
Irgendwie hat es F. Silverius an den See verschlagen. Seine Pfarrei mit nur 2.300 Katholiken mitten in einem anglikanischen Gebiet ist eigentlich am Ende der Welt – zumindest ist am Ufer des Sees offiziell Tansania zu Ende und Malawi beginnt. Dort taucht selten Besuch auf – erst recht Besuch aus Deutschland. Und so wurde unser Besuch zu einem kleinen Fest.
Silveri hat es geschafft, in kurzer Zeit gemeinsam mit den Menschen aus seiner Pfarrei eine 7 km lange Wasserleitung zu legen, die Kirche zu streichen, unter einem Bambusdach sieben Nähmaschinen aufzustellen, an denen Jugendliche nun das Nähen lernen und aus einem Pfarrhaus, in dem es weder Stuhl noch Tisch gab, ein Haus zu machen, in dem drei Gäste übernachten können. Naja, er selbst musste so lange bei den Nachbarn schlafen.
Jetzt will er ein richtiges Pfarrhaus bauen, in dem dann auch Gästezimmer sind und die Schneiderei unterkommen kann. Im Moment müssen jeden Abend die Nähmaschinen unter das Vordach des Pfarrhauses getragen werden und das Büro des Pfarrers ist ein Freiluftsitz unter einem Grasdach.
In einer Mischung aus Geschäftssinn und grenzenlosem Optimismus hat Silveri nun den Besuch eines Weihbischofs, eines Abtes und einer Schwester aus Europa genutzt und einfach gestern mal den Grundstein für das Pfarrhaus gelegt, alles Weitere wird sich dann zeigen.
Auf alle Fälle ist sein Einsatz bewundernswert und alles andere als selbstverständlich.