Kaffeezeremonie

Kaffee – erst geröstet…

dann zerstampft.
Die traditionelle Kaffeezeremonie zeigt uns inzwischen an, wie willkommen wir sind. In aller Ruhe werden die Blumen im Garten gesammelt und nur scheinbar zufällig auf dem Boden zerstreut.
Wenn dann der Duft von gerösteten Kaffeebohnen durchs Haus zieht wird es Zeit sich zum Schauspiel einzufinden. Die Geräusche der Bohnen, die über die Röstpfanne hüpfen und der Geruch, entschädigen für den Rauch, der durch das offene Feuer im geschlossenen Raum in den Augen brennt. Haben die hellgrünlich-beigen Bohnen ins Braun-Schwarze gewechselt, werden sie in einem großen Holzmörser zerstampft. Dieses Geräusch des gleichmäßigen, kraftvollen Stampfen erhöht die Vorfreude bei den geduldig Wartenden. Denn dann wird bald der Kaffee aufgebrüht. Inzwischen wurde schon das Wasser auf dem offenen Feuer erhitzt. Das Kaffeemehl kommt in eine ganz traditionelle, bauchige Tonkanne und wird immer wieder mit kochendem Wasser übergossen. Der Kaffee wird dann in kleinen Mokkatassen mit viel Zucker serviert – und zwar immer wieder. Je nachdem wieviel Koffein der einzelne Gast verträgt….
Beeindruckend ist aber vor allem die Eleganz, mit der die Frauen diese Zeremonie vollziehen. Egal ob sie im Ess- oder Wohnzimmer eines Hauses, am Sonntag nach dem Gottesdienst in der Gemeindehalle oder an einer Mauer auf der Straße zwischen Pfützen stattfindet – Eleganz, Grazie und Stolz.
Frauen, die in diesem Land gleichzeitig schwere und schwerste Lasten tragen müssen, während der Mann auf dem prachtvoll geschmückten Muli oder Pony nebenher oder meist vornedraus reitet. Ein rätselhaftes, merkwürdiges Land – für mich!
Schlagwörter: Nekemte