Willkommen im Leben
Nun haben wir das ganze Wochenende auf den Gräberbesuch zu Allerheiligen gewartet und haben es dann doch verpasst. Heute nach der Messe sind die Schwestern zum Friedhof gezogen, doch für uns stand schon der Jeep zu unserer Safari nach Mikalanga und Maguu bereit. In Mikalanga erwartete uns Sr. Nuru, die nun eifrig dabei ist, den Kindergarten für die Eröffnung nach den Weihnachtsferien vorzubereiten. Mit Sr. Nuru ist eine erfahrene und gute Erzieherin mit diesem Projekt beschäftigt, so dass wir zuversichtlich auf den Start warten können.
Bei den letzten Besuchen in der Dispensary in war ich immer schon fasziniert von diesem vermutlich kleinsten Kreißsaal der Welt, mit einer ganz kleinen zierlichen Schwester als Hebamme.
Heute konnte ich nun Sr. Julia bei der Arbeit begleiten. Ein kleines Mädchen kam auf die Welt… staunend erlebte ich eine tapfere und mutige Mutter, die souverän dieses Ereignis bewältigte, ein paar Presswehen und eine Schwester mit einem kräftigen Dammschutz und plötzlich war das kleine Mädchen auf der Welt… doch nach dem ersten schwachen Schrei, schien sie sich nicht wirklich wohl zu fühlen in diesem Leben… Schnell verfärbte sich ihre Haut und sie schien keine Kraft zum Atmen zu haben… mehr als fünf Minuten haben wir sie beatmet (und gebetet), bis sie sich endlich fürs Leben entschieden hatte.
Dann war sie aber ganz da… ein 3,5 kg schweres Mädchen, kräftig und aktiv. Doch der Kopf sah aus, als wäre die Geburt doch viel länger gegangen, als mir erschien… sie muss lange im Geburtskanal gesteckt sein, deshalb vermutlich auch der Sauerstoffmangel… Sr. Julia erklärt mir, dass die Mutter beim „Local Doctor“ war. Sie meint, die Mutter muss „local medicin“ bekommen haben, die vermutlich auch den Geburtsvorgang verzögert hat.
Doch nun waren wir alle einfach glücklich über dieses Wunder des Lebens – und hießen das kleine Mädchen KARIBU – WILLKOMMEN im Leben.
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