Dar es Salaam versinkt …
im Regen, Abwasser und Verkehr… Dass der Verkehr in Dar es Salaam zusammen bricht, ist ärgerlich, stressig und absolut chaotisch… Aber was hier in diesen Tagen passiert, ist für manche Menschen eine Katastrophe. Seit Tagen regnet es ununterbrochen, das Abwassersystem bricht schon an normalen Tagen zusammen, sofern es eines gibt!!! Doch jetzt steht überall in der Stadt das Wasser.
Menschen, die auf der Straße leben, ziehen auf höher gelegene Verkehrsinseln, Menschen, die sich aus Blech und Karton in den kleinen Tälern der Stadt ihr Zuhause gebaut haben, sind mit ihren bisschen Hab und Gut in Bushaltestellen umgezogen. Wenn das Wasser irgendwann abgelaufen ist, werden sie an der selben Stelle wieder eine Hütte bauen, was bleibt ihnen anderes übrig…
Die Stadt platzt aus den Nähten und ständig drängen neue junge Menschen aus den Dörfern in die Stadt um ihr Glück zu finden. Manchmal endet es dann auf einer Verkehrsinsel oder einer Bushaltestelle …
Zurück in Dar es Salaam
Wieder einmal gut in Dar angekommen. Manches wird zwischenzeitlich zur Routine bei den Reisen. Wie selbstverständlich versuche ich den Zöllner von der Bedeutung der vielen Medikamente zu überzeugen, die in meinem Koffer sind. Scheinbar nimmt er mir die naive Nonne nicht ab, die nicht wusste, dass sie weitere Papiere für die Medikamente braucht. Erst die geschenkte Salbe, die er für die Behandlung von Verbrennungen seiner eigenen Enkel nutzen kann, überzeugt ihn.
Immer die gleichen Fragen nach der Moral. Ist das nun schon Bestechung? Auch dann, wenn ich an die vielen Wundverbaende von Sr. Avelina denke, an die Patienten mit ihrer durch HIV , Mangelernaehrung oder Syphilis geschwächten Immunabwehr und ihren infizierten Wunden….
Tja, wir sind also wieder eingetaucht in die andere Welt. Und trotz aller, Routine ist so vieles fremd.
Und es verändert sich so schnell. Auf dem Weg vom Flughafen nach Kurasini habe ich heute das erste Mal einen kleinen Trupp Radfahrer gesehen. Rennradfahrer! Mit Fahrradhelmen und Radlerhosen und einem Trikot mit Nummer … Bisher waren Fahrräder einfach nur ein wichtiges Transportmittel… Nun wird es ein Sportgeraet und das Radfahren eine Freizeitgestaltung. Eigentlich ein klares Zeichen, dass eine Mittelschicht entsteht. Spannend, diese Entwicklung zu verfolgen.
Aber nicht deshalb sind wir hier, sondern um uns um einige Projekte intensiver zu beschäftigen. Zum Beispiel besprachen wir heute auf der Terrasse die nächsten Schritte für das Gästehaus in Ruhuwiko. Morgen geht es dann weiter Richtung Südwesten. Wie immer ganz früh!!!