Paulina
Schon im November bat uns Lucy, eine Amerikanerin, die sich hier in Mbinga engagieren will, mit ihr nach Ruanda zu fahren und ein Mädchen mit Klumpfüßen anzuschauen und nach einer eventuellen sinnvollen Hilfe für die kleine Paulina zu schauen. Da wir die Treffen mit dem neuen Regionalrat ja noch aufschieben mussten und noch einen Besuch in Peramiho machen wollten, war heute eine gute Gelegenheit beides zu verbinden.
Ruanda liegt in einem Teil der Diözese Mbinga, den ich noch nicht kannte. Eine sehr trockene und arme Gegend, obwohl dort in großem Stil Kohle abgebaut wird. Eine australische Organisation verdient dort ihr Geld, bei den Menschen vor Ort scheint wenig hängen zu bleiben, außer dem Staub, den Lungenerkrankungen und den Kohlenmonoxidvergiftungen.
In Ruanda trafen wir dann auf Pauline. Ihre Mutter war leider nicht da, sie ist bereits seit zwei Tagen auf dem Feld, denn nun muss gesät werden, bald beginnt es richtig zu regnen, dann muss der Samen im Boden sein, damit die Familie auch nächstes Jahr etwas zu essen hat. Paulinas Vater ist vor zwei Jahren verstorben, nun sorgt die Mutter allein für ihre fünf Kinder. Paulina ist zwischen acht und zwölf Jahren, die Angaben schwanken, wobei ihr Alter sich wohl eher bei acht oder neun Jahren einpendeln wird.
Für ihre angeborenen Klumpfüße erhielt sie nie eine Behandlung, nun wird es höchste Zeit. Unser Vorschlag war, dass Paulina zum neuen Schuljahr in das Internat St. Loreto kommt und in die Hurumaschule gehen wird, vor dort aus wird Sr. Lucia dann einen Operationstermin in Ikonda organisieren und sie erhält nach der Operation in Loreto die therapeutische Hilfe, die sie braucht, damit der Eingriff erfolgreich und nachhaltig ist. Father Mamertus wird mit der Mutter das Gespräch suchen und ihr unseren Vorschlag unterbreiten. Dann wird sich die Mutter hoffentlich melden und für Paulina kann sich ein neuer Weg eröffnen.