Wasser
Heute ging es auf die Baustelle nach Mbambabay. Inzwischen richten erfahrene Zimmerleute zusammen mit jungen Männern aus dem Dorf, den Dachstuhl auf. Eine Chance für die Männer aus dem Dorf, die ihnen neben einem momentanen Einkommen und einer Beschäftigung auch die Möglichkeit gibt, sich zu bewähren und eventuell mit ihrer Erfahrung auf andern Baustellen angeheuert zu werden.
Nach dem Besuch auf der Baustelle wollten wir den Vorarbeiter des Wassertrupps im Krankenhaus besuchen, doch er war inzwischen entlassen und wir fanden ihn bei seinem Trupp mitten an einem Berghang.
Der kleine Trupp gräbt eine über 7 km lange Wasserleitung zum zukünftigen Tagungs- und Exerzitienhaus nach Mbambabay. Über abenteuerliche Wege fuhren wir zu ihrer momentanen Unterkunft unter der blauen Plane. Von Hand graben sie die 7 km lange und einen halben Meter tiefe Pipeline. Besser gesagt, es sind immer zwei Rohre, eines versorgt das zukünftige Tagungshaus und eine zweite Leitung ist für die Dörfer und Häuser unterwegs. Damit auch diese Menschen Zugang zu sauberem Wasser haben.
Wasser ist Luxus
Die Fahrt zum Bau des Gästehauses in Mbambabay und zur Schwesternstation Makwai brachten keine neue Erkenntnisse. Beide Projekte, der Bau des Gästehauses und der Entbindungsklinik in Makwai werden ab nächsten Monat neu aufgerollt. Hoffentlich gelingt es so, die Bauprojekte mit Hilfe von Experten aus Deutschland gut abzuschließen. Wie wir dann das laufende Geschäft bewältigen wollen, muss sich noch zeigen.
Unsere Fahrt dorthin war jedoch die Krönung des bisher Erlebten. Welche Motivation zur Auswahl des Autos beigetragen hat, weiß ich nicht! Auf jeden Fall sind die Stoßdämpfer im Laufe der Jahrzehnte verschwunden und die Fenster ausgerechnet auf der Fahrerseite lassen sich nicht mehr schließen. Bei unserer Rückkehr waren wir völlig eingestaubt. Die Haare einen Rotstich, die Haut im Gesicht gespannt… die Augenlider lassen sich kaum öffnen und fühlen sich nach zu viel und zu altem Lidschatten an… die Flimmerhärchen der Atmungsorgane schwer am Arbeiten… Unsere Kleider so dreckig wie nie…
Dann ist sogar eine Dusche in einer alten Missionsbadewanne Luxus pur. Vor allem wenn man unter dem laufenden warmen Wasser an die Menschen aus den Hütten am Wegrand denkt, die für jeden Eimer Wasser große Anstrengung aufnehmen. Wasser ist der absolute Luxus! Auch am Nyassasee, wo es aussieht wie auf der Postkarte oder dem Werbefilm…