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Vatertag? Was ist das?

Vatertag kennt hier niemand.  (Leider hab ich vergessen nach Muttertag zu fragen.) Und Christi Himmelfahrt wird am Sonntag gefeiert. Also war ganz normaler Alltag. Und für uns Zeit, unsere Seele nachkommen zu lassen. Eine kleine Runde in die Stadt war eigentlich geplant. Doch dann sind wir an einem Stand am Busbahnhof hängen geblieben, um leider erfolglos eine Telefonkarte zu kaufen. Trotz gefühlt 1000 Versuchen und der Mithilfe von vielen Helfer:innen ist es nicht gelungen. Mal sehen, ob wir es morgen schaffen…

Und so war heute noch mal viel Zeit zum Erzählen. Die Situation in Äthiopien beschäftigt uns sehr. Sr. Janeth erzählt noch einmal von der schrecklichen Situation der Flüchtlinge, die mit Schleusern durch Tansania in Richtung Südafrika und Botswana unterwegs sind und hier halbtot aus Containern gezogen werden. Fast verhungert, verdurstet oder erstickt, landen sie hier im Gefängnis und werden direkt nach Äthiopien abgeschoben und müssen ihre Abschiebung teuer bezahlen.

Sr. Sara aus Äthiopien berichtet von den momentanen Spannungen in ihre Heimatstadt. Nicht nur in der Provinz Tigray im Norden, auch in Dembidollo im Südwesten sterben täglich Menschen an den kriegerischen Auseinandersetzungen. Wahlen stehen im Juni an und alle sind unter großer Anspannung. Niemand weiß im Moment, ob ein Bürgerkrieg zu verhindern ist. Seit Monaten leben sie nun in der Ausgangssperre. Sobald die Dunkelheit anbricht, müssen sie daheim sein. Zur Feier der Osternacht konnten sie nicht in die Kirche gehen. Nicht nur vom Coronavirus geht Gefahr aus für die Menschen in Äthiopien und an vielen Orten dieser Welt.