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Tag der Gewalt gegen Frauen

Tage mit einem bestimmten Motto gibt es viele, manchmal passen sie zu unserer aktuellen Situation, manchmal nicht. Bei uns passt es heute.

Seit Tagen arbeiten wir intensiv an den Themen Leadership ( Führungs- und Leitungsverantwortung) und Finanzen mit den verantwortlichen Schwestern hier vor Ort und dabei stoßen wir immer wieder ganz plötzlich und manchmal auch unvermittelt auf massive strukturelle Gewalt gegen Frauen. Durch staatliche Behörden aber ebenso durch kirchliche Strukturen. Die Möglichkeiten zur Diskussion sind begrenzt. Es bleibt nur der Weg des Empowerment. Frauen zu stärken, um für ihre Belange einzustehen, sie zu ermutigen, sich selbst nicht einschüchtern lassen… sich die Ansprüche an die selben Lebenschancen wie Männer nicht ausreden lassen…

Manchmal beginnt es einfach damit, für gerechte Löhne für die Arbeit von Ordenschwestern zu ringen oder darum zu kämpfen, dass Grundstücke, auf denen wir als Frauengemeinschaft eine Einrichtung errichtet haben, auch in den Besitz der Gemeinschaft übergehen können. Scheinbare Selbstverständlichkeiten, die alles andere als selbstverständlich sind.

Manchmal geht es aber auch darum, den Mädchen in den Schulen zu erklären, dass das von einem Mann geschenkte Handy sie in Abhängigkeit und unter Kontrolle bringt. Ein einfaches Handy hier ist für 8 Euro zu haben, kein Problem für einen Motorradtaxifahrer, einem Beamten, einem Lehrer mit mindestens einer Familie daheim, aber ein ungeheuer Reichtum für ein junges Mädchen aus einer armen Familie mit sieben Kindern.