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Inzidenz, r-Faktor, Impfquote?

Nein, es gibt kein tansanisches RKI, das am Morgen die neusten Zahlen meldet. Auch die John-Hopkins-Universität kann nicht mit Daten zu einer aktuellen Einschätzung aufwarten und wir nach einer Woche Tansaniaauffenthalt erst Recht nicht.

Natürlich ist es in den Gesprächen immer wieder Thema. Und viele Menschen versuchen, ihr Verhalten anzupassen, Abstand zu halten, Hände zu waschen und Masken zu tragen.

Doch die Unterschiede im Umgang des Einzelnen zu unseren Erfahrungen in Deutschland sind nicht zu groß. Wir treffen Menschen, die versuchen vorsichtig und überlegt zu handeln, Menschen, die die Pandemie und ihre Risiken ignorieren oder nicht verstehen und wir begegnen auch klassischen Verschwörungstheorien. Manche Menschen fänden wir in Deutschland vermutlich auf einer Querdenker-Demo.

Doch was wirklich erschreckend ist, sind die Vorbehalte gegen die Impfung. Hier kommt das gesamte Nord-Süd-Gefälle zum Ausdruck. Immer wieder bekommen wir zu hören, dass dem Impfstoff nicht zu trauen ist, dass die “Wazungu”, also die Weißen, den guten Impfstoff erhalten und die Afrikaner:innen einen schlechten. Gestern fragte mich jemand, warum soll so schnell ein Impfstoff gegen Corona entwickelt werden, wenn gleichzeitig seit Jahrzehnten keine Lösung für das Malariaproblem gefunden wird… die Argumente gegen das Impfen sind vielfältig. Impfneid ist uns bis heute nicht begegnet.

Das Alles verheißt nichts Gutes, zur Bekämpfung der weltweiten Pandemie. Spannend, wie diese Entwicklung weitergeht.