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Ziege mit Helm

Dienstag war einer dieser elenden Pack- und Abschiedstage. Auf einmal sind noch zig Dinge wichtig und bis zur letzten Minute kommen Schwestern und bringen ganz wichtige Post für Deutschland. Nach dreimaligem Umpacken, Aussortieren, Kofferdeckel zudrücken und wiegen, bleiben Schmutzwäsche und das englische Kirchenrecht zurück und wir reisen mit einem Koffer voll Post und Geschenken zurück.

Kein wirklich spannender Tag. Deshalb noch kurz die Geschichte der Ziege vom Montag. In Mbambabay trafen wir den Generalvikar aus Mbinga mit einer Ziege auf dem Autodach. Er kam aus Makwai. Dort war am Sonntag Firmung. Und so eine Ziege, die zur Gabenbereitung in der Kirche tanzend an den Altar gebracht wird, ist durchaus ein übliches und angemessenes Geschenk für den Firmspender.

Vermutlich war der Sonntag schon ein absoluter Stresstest für die Ziege. Denn nicht jede Ziege mag durch die Kirche tanzen.

Am Montag nun durfte die Ziege auf dem Autodach nach Mbinga fahren. Dazu muss man wissen, der Generalvikar ist kein ängstlicher Fahrer, die Straße ist ganz neu ausgebaut, es gibt kaum Verkehr und die üblichen Humbs (“Hubbel”) zur Geschwindigkeitsbegrenzung sind noch nicht installiert. Die arme Ziege. Pole mbuzi.

Der Generalvikar hat uns erst mal ausgelacht bezüglich unserer Einwände. Typisch deutsch! Aber er hat glaubhaft versichert, dass die Ziege nicht gleich auf seinem Teller landet, sondern erst noch in Mbinga im Garten des Pfarrhauses das Leben genießen darf.

Und wir haben eingesehen, ein Helm für die Ziege wäre wohl auch nicht die Lösung.