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Ruhetag (Gastautor: Dr. T. Broch)

Nach den anstrengenden letzten Tagen wird heute ein Tag der Erholung eingelegt. Gestern spätabends ist noch eine Gruppe aus Schwäbisch Gmünd unter der Leitung von Diakon Herbert Baumgarten angekommen, die sich noch lange fröhlich und glücklich über die gute Ankunft im Haus bemerkbar macht. Die Nacht ist kalt, und die Dusche am nächsten Morgen auch.

Heute ergibt sich also die wohltuende Gelegenheit, Fatuma, einer jungen Angestellten des Gästehauses, die Wäsche für die Waschmaschine anzuvertrauen, gemütlich einen Gang über das Gelände der Gehörlosenschule oder ins nahe Dorf zu machen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.

Eindrucksvoll ist auch der Nachmittag. Gemeinsam mit den Gästen aus Schwäbisch Gmünd drängen wir uns alle in einen Dalla-Dalla, so heißen die privat betriebenen Kleinbusse, und lassen uns gegen ein geringes Entgelt bei drangvoller Enge zusammen mit einheimischen Fahrgästen in die Stadtmitte von Songea fahren. Vom Busbahnhof aus geht der Weg über die Hauptdurchgangs- und Geschäftsstraße zu Willi Schmitz, der in Songea eine Bäckerei mit Café und in der Nähe von Mbinga ein Gästehaus betreibt. Harald Geißler ist schon vorher beim Stand eines Holzschnitzers ausgestiegen und wird sich später mit einem Piki-Piki nach Rukuviho zurück fahren lassen. Die Gruppe aus Schwäbisch Gmünd lässt sich in Willis Café  nieder, wo sie Sr. Anna-Luisa, Sr. Damiana, Thomas Broch sowie ein Herr und eine Dame aus der Schwäbisch Gmünder Gruppe nach zwei Stunden immer noch antreffen werden. Selber gehen sie Einkaufen: die beiden Schwestern auf Bitte von Sr. Kaja Stoffe, aus denen in der Haushaltsschule von Mbinga Taschen genäht werden sollen; die beiden schwäbischen Begleiter Kangas und – die Dame – einen Kleiderstoff in wunderschönem afrikanischen Design, aus der man ihr in Ruhuviko umgehend ein Kleid nähen wird. Der Herr aus der Gruppe lässt unter großem Hallo der Umstehenden noch mit dem Piki-Piki zum Postamt bringen und stößt später erfolgreich wieder dazu.

Zurück bei Willi, geht’s gemeinsam noch zur Kathedrale von Songea, die nach dem Konzil im Sinne der konziliaren Communio-Theologie mit einem Zentralaltar gebaut und von dem deutschen Benediktinerpater Polykarp Uehlein OSB ringsum mit biblischen Szenen – nicht unumstritten – ausgemalt worden. P. Polykarp hat auch die neue Klosterkirche der Vinzentinerinnen in Mbinga ausgemalt.

Auf dem Busbahnhof ist der Dalla-Dalla nach Ruhuviko bereits fast voll. Umgehend bietet sich ein anderer Fahrer an, die gesamte Gruppe mit seinem derzeit nicht im Einsatz befindlichen Fahrzeug ins Gästehaus zu bringen. Für 10.000 Tansanische Schilling, also umgerechnet für etwa vier oder fünf Euro. Die Menschen müssen hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten.