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Eindrücke

Es sind ja immer nur sehr subjektive Eindrücke, die ich über den Blog vermittle. Dinge, die mir auffallen oder meinen Mitreisenden, Themen, über die wir gemeinsam diskutieren, mit den Schwestern und anderen Einheimischen.

Gestern fielen uns unterwegs Berge von Maissäcken auf. Die Ernte war gut hier in der Region. Aber der Preis für den Sack Mais ist scheinbar auffallend niedrig. Obwohl es in vielen Teilen des Landes Nahrungsmittelknappheit gibt. Seit einigen Jahren wird der Maishandel durch die Regierung stark reglementiert. Dieser Eingriff der Regierung hatte gute Gründe. Händler verkauften die Ware teuer ins Ausland, während Menschen in Tansania hungerten. Ausserdem spielen dieses Gezocke an der Börse mit Nahrungsmittel eine zunehmende Rolle.

Doch leider scheint die Regierung immer wieder mit der Organisation des Maishandels völlig überfordert zu sein. Vor einigen Jahren verfaulte der Mais in den Lagern, weil die Lastwagen teilweise keine Reifen hatten. Nun scheint der Staat kein Geld zu haben, um den Mais den Bauern abzukaufen. Angst geht um. Und ich höre seit langem auch wieder eine leise Unzufriedenheit mit der Regierung.

Die Investitionen in die großen Infrastrukturprojekte kommen bei den Leuten auf dem Land nicht an. Und wenn bei guter Ernte kein Geld für den Schulbesuch der Kinder und für die medizinische Versorgung bleibt, wird es für die Bauern richtig schwierig.