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Warten… auf Regen und Ferien, Wasser und Strom.

In den letzten Jahren waren wir immer um diese Zeit hier in Tansania. Immer gehörte es dazu, dass die Menschen sehnsüchtig auf den Regen warten. Regen bedeutet, dass man so schnell wie möglich mit der Feldarbeit beginnt. So lange der Regen auf den aufgeheizten Boden fällt, geht der Same am Besten auf. Doch in diesem Jahr kommt hinzu, dass an Orten das Wasser knapp ist, an denen es niemand erwartet hat. Und zwar weil der Bedarf kontinuierlich steigt, vor allem in den Städten. Während früher jeder Eimer mühsam vom Brunnen angeschleppt wurde, gibt es in den Städten zunehmend fließendes Wasser in den Häusern. Doch nun wird sogar in Mbinga das Wasser knapp. Auch im wasserreichen Hochland reichen die Jahrzehnten gefassten Brunnen vom Benediktinerbruder Otmar aus der Schweiz nicht mehr aus, um den Bedarf zu decken.

Doch nicht nur der Wassermangel macht den Leuten zu schaffen, auch die ständigen Stromausfälle werden zum Problem. Seit einigen Monaten ist die Region hier an das staatliche Stromnetz angeschlossen. Das bedeutet, dass der größte Anteil des Stroms mit riesigen Dieselaggregaten in Dar es Salaam hergestellt wird. Nur ein kleiner Anteil kommt aus erneuerbaren Energien. Hier gilt nun das selbe wie beim Wasser. Der stetig wachsende Bedarf kann unmöglich gedeckt werden. Der Präsident hält tapfer seine Wahlversprechen ein und versucht, die Regionen an das Stromnetz anzuschließen. Nun muss “nur” noch die Stromproduktion nachkommen…

Für das Wasserproblem wird die nahe Regenzeit ein wenig Entlastung bringen, beim Stromproblem wird vermutlich eher das Gegenteil eintreten, denn der Beginn der Regenzeit wird meist durch heftige Gewitter begleitet, die immer wieder Netze und Leitungen zerstören. Trotzdem warten die Menschen sehnsüchtig auf Regen, am meisten sicher die Schülerinnen und Schüler, denn mit dem Beginn der Regenzeit starten auch die Ferien.