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Trost

650 km ist die Strecke von Addis nach Dembidollo. Nach dem Abschied von Sr. Lamberta machten wir uns sofort auf den Weg. Schafe, Rinder, Esel, Militärkontrollen‎ und die Regenzeit machten unsere Reise zu einer Herausforderung für Obsa, unseren Fahrer. Irgendwann kurz vor Mitternacht fanden wir bei Vinzentinerinnen ein Bett.

Doch was waren 650 km auf einer asphaltierten Straße gegen die letzten 7 km Matsch zum Heimatort von F. Raquel. Die letzten 2 km gingen wir zu Fuß, teilweise knöcheltiefer Matsch, das ist die Regenzeit in Äthiopien.

Gott sei Dank kam das Auto mit dem Sarg schon am Vorabend. Doch wahrscheinlich hätten die Leute auch den Sarg ganz selbstverständlich durch den Matsch getragen. Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet, am Morgen wurde es endlich trocken. Sodass das Beerdigungsritual möglich wurde.

Den nach außen getragenen Schmerz der vielen Menschen zu beschreiben, fällt mir schwer. Es wirkt fremd, aber auch reinigend. Beeindruckend der Bischof:”Ich komme als einer, der Euch trösten soll, doch auch ich brauche Trost, möge der barmherzige und allmächtige Gott uns Trost schenken”.