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Leben und Tod

“Die Freude ist aus der Tiefe der Herzen der Schwestern” sagte Father Binoy heute bei unserer Ankunft in Mbinga. Schon an der Abzweigung weg von der Hauptstraße wurden wir von einer kleinen Motorradeskorte empfangen. Bei der nächsten Abzweigung kamen dann geschmückte Fahrräder hinzu. Und wieder einige Meter weiter wurden wir dann von tanzenden und singenden Schülerinnen und Schwestern in Empfang genommen und zum Regionalhaus begleitet. Nur im Schritttempo ging es weiter bis in den Hof des Regionalhauses. Dort wartet schon eine Tanzgruppe auf uns, um uns mit traditionellen Tänzen und Gesängen aus der Region in Empfang zu nehmen. Das Ganze scheint ein Vorgeschmack auf die kommenden Festtage zu werden und ist sicher auch ein Zeichen der Verbundenheit, der Lebendigkeit und der Freude.

Zwischen Ruhuwiko und Mbinga haben wir schon in Kigonsera Halt gemacht. Auch dort wurden wir mit Tänzen, Gesängen und einem Festmahl willkommen geheißen. Bei unserem Gang durch die verschiedenen Arbeitsbereiche, wie Kindergarten, Sekundarschule und Hospital, machte ich einen kleinen Abstecher in den Kreißsaal. Dort wartete eine junge Mutter auf ihr sechstes Kind. Seit dem Morgen waren keine Herztöne zu hören. Gerade mal drei Minuten stand ich mit der jungen Freiwilligen aus Deutschland im Kreißsaal und ein kleines, aber totes Kind kam zur Welt. So schnell, so geräuschlos, so ohne Aufhebens… Was für ein Leben…