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Hoffnungszeichen?

Nachdem beim letzten Besuch, die lange leer gestandene und nie richtig genutzte Werkstatt in Ariajavi geputzt und notdürftig auf Vordermann gebracht wurde, konnten wir nun tatsächlich konzentrierte Arbeit erleben. In zwei Gruppen erhalten junge Leute nun eine sechsmonatige Ausbildung – mehr Nähmaschinen gibt es leider nicht! Bis jetzt noch nicht! Hoffentlich!

Denn wenn wir durch Nekemte fahren, sind wir einfach immer wieder entsetzt über die vielen jungen Leute, die arbeitslos am Straßenrand stehen. An manchen Ecken in der Stadt warten die sogenannten Tagelöhner auf Arbeit. Viele von ihnen warten den ganzen Tag und gehen am Abend ohne Verdienst nach Hause – wenn sie ein Zuhause haben…

Seit meinem letzten Besuch scheint die Stadt noch voller. Zu Besuch beim Bischof erfahren wir, dass auf Grund der aktuellen, blutigen, ethnischen Konflikte in der Region 200.000 Menschen aus ihrem angestammten Gebiet vertrieben und nach Nekemte geflohen sind. Viele konnten bei Verwandten und Freunden Unterschlupf finden. Zusätzlich musste das UNHCR zwei Camps einrichten. Überall auf den Straßen sind die politischen Umbrüche zu spüren – auch wenn die Menschen, mit denen wir ins Gespräch kommen, der neuen Regierung vertrauen und voller Hoffnung in die Zukunft schauen, sind die Herausforderungen riesig.