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Geduld

Unser erster Tag wurde nun doch für alle zu einer ersten Geduldsprobe… Für Sr. Elisabeth und Sr. Ruth war es der erste direkte Kontakt mit einem tansanischen Krankenhaus und der Ausdauer, mit der Tansanier warten können und müssen. Sr. Bahati, Julia und ich sind mal wieder an den bürokratischen Hürden fast verzweifelt. Und Fredi ist von einem Schock in den anderen gefallen. Zuerst wurde ihm gesagt, dass es besser wäre, sein Bein noch ein wenig zu amputieren, da dann die Prothese einfacher anzupassen wäre. Doch als er gerade begann, um sein Bein zu trauern, wurde ihm gesagt, dass das jetzt sowieso keinen Sinn macht, er prima auf seinen Stümpfen laufen und sogar Fussballspielen kann und eine weitere Operation erst, wenn er Jugendlicher ist, Sinn macht. Er war heute wohl der Glücklichste in unserer Runde – und Ansgari. Auch bei ihm wird die Operation noch mal um zwei Jahre verschoben. Beide Jungs kommen mit ihrem Handicap gerade gut klar, eine Operation würde ihre Situation, laut Arzt, nicht verbessern. Das schätze ich an dieser Behandlung so sehr. Es sind so realistische Ratschläge, gr0ßen Dank an das Christoffel-Blindenmissionswerk, die uns das ermöglichen!

Pauline und Kandidus werden nächste Woche operiert, Bernard bekommt eine zweite Prothese. Sie werden also noch länger in Dar bleiben. Aber für sie scheint alles richtig spannend zu sein – vor allem das Meer und die Schiffe! Aber auch der ewige Feierabendstau und das Verkehrschaos scheint für die Loreto-Kinder noch ein Abenteuer zu sein.