Ambo
Und nun übernehmen die Schwestern tatsächlich eine Schwesternstation von einer anderen Gemeinschaft. Lange Zeit führten Schwestern der Hl. Anna einen Kindergarten und ein Internat für Mädchen in Ambo. Seit etlichen Jahren wurde es aber immer schwieriger für sie, die Einrichtung und den Konvent aufrecht zu erhalten. Viele Dinge kamen wohl zusammen, unter anderem kommen die Schwestern aus einer anderen Region und sprechen die lokale Sprache nicht, Dann kam es in den letzten Jahren immer wieder zu politischen und ethnischen Auseinandersetzungen in der Universitätsstadt Ambo und zweimal waren die Schwestern in Autounfällen verwickelt, beim letzten Unfall starben vier Schwestern.
Und nun sind Sr. Margret, Sr. Katharina und Sr. Rose so mutig und treten in die Fußstapfen der Schwestern. Am Montag fand die Schlüsselübergabe statt. Beeindruckt waren wir von der Ordnung und Freigebigkeit, in der die St.-Anna-Schwestern die Station verließen. In den nächsten Wochen haben die Schwestern Zeit sich einzurichten, bevor dann im September das neue Schuljahr beginnt.
Endlich! Das Noviziatshaus entsteht!
Lange wurde es diskutiert, zuerst der Zeitpunkt, dann immer wieder neu der Standort und nicht zuletzt der Bauplan… das Noviziatshaus in Gari, einem Vorort von Nekemte. Im Frühjahr waren wir dann soweit und haben den Bau begonnen. Nun spricht der Architekt von der Fertigstellung in viereinhalb Monaten. Na, ob das klappt??? Nichtsdestotrotz kann sich der Bau wirklich sehen lassen…
Sonntag – Gesprächstag
Am Sonntag standen dann verschiedene Gespräche und eine Versammlung mit allen Schwestern an. Versetzungen wurden vorbereitet, Einsätze diskutiert, Ausbildungsprogramme vorbesprochen… ein guter Tag! Und dazwischen gab es immer noch viel Zeit zum Lachen, Schwätzen, Fotos machen und das Fest ausklingen lassen.
Die erste Profess in der Sub-Region
Während am Freitag eher bescheidener und im kleinen Rahmen gefeiert wurde, kam es am Samstag zum großen Fest. Sr. Helen und Sr. Rose legten ihre Gelübde ab und wurden damit Mitglied der Sub-Region und unserer Kongregation. In einer Prozession, die wegen einem heftigen Regenguss etwas kleiner als gewünscht ausfiel, wurden die beiden in die sogenannte “Kathedrale des Vikariats Nekemte” geleitet. Mit dem Rottenburger Dom sind wir ja nicht wirklich verwöhnt, aber die Kathedrale in Nekemte gleicht doch auch eher einer mittleren Dorfkirche. Bei einer Katholikenzahl von weniger als 1 Prozent in Äthiopien ist das kein Wunder.
Vor dem Altar angekommen, segneten die Eltern der beiden Schwestern ihre Töchter und übergaben sie damit auch der Kongregation. Ein sehr berührender Moment…
Nach einem sehr schönen Gottesdienst wurden alle Besucher zu Kaffee und Brot in die Gemeindehalle gebeten und anschließend fuhren alle eingeladenen Gäste ins Schwesternhaus. Dort wurde in vielen Töpfen traditionelle äthiopische Gerichte aufgetischt. Außer in der Kapelle und in den Schwesternschlafzimmern waren überall Bänke aufgestellt. Mit dem Teller auf dem Schoß fanden den ganzen Nachmittag Gäste einen Platz. Ab und zu mussten Teller nachgespült werden, Besteck brauchte – außer uns – so gut wie niemand. Zu trinken gab es neben Wasser und Soda auch eine Art Met oder Honigwein mit einem geringen Alkoholanteil. Wenn die Gäste satt waren und gratuliert hatten, machten sie sich auch bald wieder auf den Heimweg. Immerhin ist Regenzeit und jeder ist froh, heil heim zu kommen. Und außerdem gab es auf diese Weise auch immer Platz für nachkommende Gäste.
Am Abend hätten sich dann ein ganzer Stall voll Hühner von den Resten auf dem Fußboden satt essen können. Doch dann wurde erst noch einem im Kreis der Schwestern gefeiert und getanzt. UndSr. Helen und Sr. Rose gingen sehr glücklich an diesem Abend zu Bett.
Errichtung einer Sub-Region
Es ist soweit….
Wir haben die Sub-Region Äthiopien errichtet. Es war eine schlichte, aber beeindruckende Feier. Während der Eucharistiefeier verlas Sr. Elisabeth die Errichtungsurkunde und die Schwestern erhielten das Föderationszeichen und die Lebensordnung. Nun sind sie auch äußerlich als Mitglieder unserer Gemeinschaft zu erkennen und wir sind einfach dankbar für dieses Geschenk und diese gemeinsame Zukunft.
Und immer wieder haben wir uns gefragt, was wohl die verstorbenen Gründer Bischof Dobelaar und Sr. Gabriele zu dieser Entwicklung sagen? Bestimmt haben sie im Himmel mit uns gefeiert…
Foto wird nachgereicht… mit dem Internetzugang wird es schwierig
Zwischen Schlaglöchern, Eseln und Schafen düsen wir durch Äthiopien. Nicht immer gelingt es dem Fahrer, dem Schlagloch rechtzeitig auszuweichen. Dann freuen sich die Stoßdämpfer unseres – in die Jahre gekommenen – Jeeps und unsere Bandscheiben. Die augenblickliche Regenzeit scheint der Straße kräftig zuzusetzen. Ein frischer Bergrutsch wird kurzfristig zum Steinbruch. Überall stehen Kleinlaster und transportieren Baumaterial ab. Dazwischen hocken Jugendliche, teilweise Kinder und klopfen Steine.
Wieder einmal sind es die Kontraste, die auffallen. Eben waren wir noch in Addis Abeba mit ihrem regelrechten Bauboom. Neben modernen Bürogebäuden werden Einkaufsmalls und Wohnkomplexe hochgezogen.
Doch inzwischen scheint hier auf dem Land auch etwas von den Aktivitäten angekommen zu sein. Die Straße, immerhin eine der wichtigsten Verbindungen im Land bekommt einen Abflussgraben. Mit wenigen Maschinen und viel Handarbeit. Hoffentlich ist er tief genug, um die zukünftigen Wassermassen abzuleiten.
Zur Zeit ist hier Regenzeit – und zwar äußerst heftig. Doch nicht nur deswegen haben wir es eilig. Heute Nachmittag um 16 Uhr wird in einem feierlichen Gottesdienst die Sub-Region errichtet und selbstverständlich kann diese Errichtung nicht ohne Generaloberin stattfinden. Deshalb sind wir früh aufgebrochen und jetzt zügig unterwegs. Wie so etwas vonstatten geht – die Errichtung einer Sub-Region- wissen wir auch noch nicht so genau. Aber aufregend ist es allemal. Und wir werden anschließend berichten.
Aufbruch!
Heute Abend geht’s los. Irgendwie ist es dieses Mal besonders aufregend. Wir reisen nach Äthiopien und “errichten eine Sub-Region”. So nennt sich das kirchenrechtlich…
Konkret bedeutet es, dass ab Freitag die Schwestern in Äthiopien offiziell Teil unserer Gemeinschaft sind. In den vergangenen Jahren haben wir sie begleitet und in ihrem Aufbau unterstützt. Im vergangenen Jahr wurde dann die Entscheidung getroffen, dass wir unseren Weg und unser vinzentinisches Charisma in Zukunft in einer Gemeinschaft leben wollen. In den vergangenen Monaten wurden unterschiedliche Gespräche geführt, die kirchenrechtlichen Grundlagen geschaffen und viel gebetet…
Und nun ist es so weit. Heute Abend fliegen wir über Dubai nach Addis Abeba. Vom deutschen Hochsommer in die äthiopische Regenzeit… Was uns politisch erwartet, können wir noch nicht einschätzen. Bei unseren letzten Besuchen kamen wir in ein zerrissenes Land, nahe am Bürgerkrieg, überall Militärpräsenz, der Ausnahmezustand war schon fast zum Alltag geworden… Inzwischen geht vom neuen Ministerpräsident große Hoffnung auf Frieden, Versöhnung und Wohlstand aus. Auch wir hoffen auf einen Aufbruch!
Pole za safari
“Pole za Safari” sagen die Tansanier und drücken damit ihr Mitleid aus für die Strapazen einer überstandenen Reise. Genau das haben wir nach den letzten zwei Tagen nötig! Wie viel mehr noch unser Fahrer!
17 Stunden waren wir am Samstag unterwegs um dann bei der Zufahrt zum Seminarhaus der Vinzentiner in Morogoro, wo wir übernachteten noch kurz im Schlamm stecken zu bleiben. Aber auch diese Herausforderung hat unser Driver Josef bewältigt. Getröstet hat uns die Aussicht, dass wir am ersten Tag das größte Stück der Reise bewältigt haben und wir uns am 2. Tag nur noch durch den Stau in Richtung Dar es Salaam quälen müssen.
Aber dass es dann so heftig kam, hat uns doch überrascht. Gott sei Dank waren wir früh aufgebrochen. Unsere Pläne für den Tag in Dar es Salaam mussten wir jedoch mindestens dreimal anpassen. Die ganze Stadt schien irgendwie verstopft. Doch irgendwie gelang es uns dann doch noch, den Provinzial der indischen Vinzentiner zu treffen und über die zukünftige Zusammenarbeit zu sprechen. Bischof Varghese erreichte noch sein Flugzeug und Sr. Janeth und Sr. Ernesta fuhren, während wir auf den Provinzial am Flughafen warteten, nach Luhanga um ihre Pässe abzuholen und die schwerkranke Sr. Deogratia zu besuchen.
Als wir uns wieder in Kurasini trafen, war unsere erste Handlung ein Blick in die Pässe. Tatsächlich die Visa sind drin. Wir können gemeinsam nach Deutschland fliegen!
Untermachtal – wir kommen!
Viel passiert
Inzwischen ist viel passiert! Wir haben gefeiert (und wie!!!), viel gesungen, gebetet, getagt, diskutiert, kurz- und langfristige Ziele festgelegt und immer wieder gelacht. Es war eine kurze, aber gefüllte Zeit. Und wir hatten dabei richtig Freude miteinander und aneinander und vor allem an unserem Charisma – sogar dann als wir uns im Finanzbericht hunderte von Zahlen einfach nur anhören mussten. Auf jeden Fall ist die Premiere gelungen. Auch dank der guten Vorbereitungen. Das erste Regionalkapitel mit zwei Sitzungsperioden ist heute Nachmittag, früher als erwartet, zu Ende gegangen und wir konnten den Nachmittag noch zu einem kurzen Besuch bei den Kindern in St. Katharina nutzen.
Morgen brechen wir auf Richtung Deutschland. Sr. Janeth, Sr. Ernesta und Father Binoy aus Tansania begleiten uns. Dort geht unser Sitzungsmarathon weiter. Workshops zu unseren neuen Konstitutionen und ein Treffen mit den Delegierten des Generalkapitels folgen. In Dubai, wo wir am Sonntag zwischenlanden, wollten wir eigentlich Sr. Sara und Sr. Martha aus Äthiopien treffen und gemeinsam mit ihnen nach Deutschland fliegen. Doch das sieht schlecht aus. Bis jetzt haben die Schwestern kein Besuchervisum erhalten. Puh, das wird immer komplizierter. Immer wieder neue Dokumente und Papiere zur Absicherung ihrer Rückkehr mussten die Schwestern bringen. Immer wieder hat etwas gefehlt oder war nicht korrekt. Jetzt schient nur noch ein Wunder zu helfen.
Investoren gesucht!
Seit einiger Zeit sind wir in Gesprächen zu einem “ganz anderen” Großprojekt. Dank eines Energieeinspeisegesetz ähnlich wie in Deutschland eröffnen sich in Tansania die Möglichkeit, in erneuerbare Energien zu investieren. Hier in der Ruvumaregion eignet sich Wasserenergie in besonderer Weise dazu. Deshalb sind wir in Gesprächen über den Bau eines Wasserkraftwerks, dass es den Schwestern nach der Fertigstellung und der Rückzahlung der Darlehen ermöglichen wird, die eigenen sozial-caritativen Großprojekte wie das Waisenheim St. Katharina oder das Hospital St. Vinzenz-Kihaha langfristig zu unterstützen.
Die Benediktinerinnen von Chipole machen bereits seit einigen Jahren gute Erfahrungen mit einem großen Wasserkraftwerk in Tulila. Nun sind wir in den Planungen für ein kleineres Wasserkraftwerk in Lipilipili. Für uns immer noch ein riesiges Projekt. Gestern waren wir in Tulila, um mit dem Schweizer Initiator und den Schwestern ins Gespräch zu kommen und weitere Schritte zu planen. Mitten im Nirgendwo trafen wir auf diesen Staudamm mit einem Generatorenhaus mit zwei Turbinen und einer Gesamtleistung von 5 MW. Allein die Vorstellung, wie diese Turbinen samt Equipment auf den unbefestigten Wegen über die notdürftigen Brücken nach Tulila kamen, verlangt unseren ganzen Respekt.
Die Credit Suisse und die Schweizer Risikoversicherungsgesellschaft wären auch bei unserm Projekt mit im Boot. Die verantwortlichen Firmen und Dienstleister aus dem Tulilaprojekt werden ihre gemachten Erfahrungen in das neue Projekt einbringen. Jetzt fehlen uns “nur” noch die Investoren!
Wer weiß, wer alles diesen Blog liest… vielleicht ist ja auch jemand mit Interesse an dieser Art der Unterstützung dabei??? Unsere Kontaktdaten haben Sie ja!