Sr. Priscilla

Sr. Priscilla macht erste Erfahrungen im Praktikum im Litembo-Hospital nach dem Medizinstudium. Hier überbrückt sie die Wartezeit, bis die Regierung entschieden hat, wo sie ihren ersten praktischen Einsatz haben wird. Jetzt fehlen ihr noch einige Instrumente, ein Notebook und das “Go” der Regierung, dann kann es los gehen. Sie ist so glücklich, dass diese lange Ausbildungszeit im Ausland jetzt zu Ende ist.

Sr. Priscilla

Sr. Priscilla 1Sr. Priscilla 2

Health Center St. Vinzenz Kihaha

Mit einigen Experten aus dem Litembo-Board fuhren wir mit Sr. Zeituni nach Kihaha und schauten uns die Planungen und erste Baumaßnahmen zum neuen Health Center St. Vinzenz in Kihaha, einem neuen Stadtviertel in Mbinga, an.  Kontrovers wurde die Anzahl der zu bauenden Betten und die Größe des Health Centers diskutiert. Hier scheinen unsere deutschen Schätzungen und die Vorgabe der tansanischen Regierung und die Wünsche der Schwestern weit auseinander zu gehen. Außerdem kam es zu sehr spannenden Auseinandersetzungen über die zukünftige Behandlung von HIV- und AIDS-Patienten. Weitere Gespräche zur Klärung stehen an. Klar wurde, dass wir noch stärker in die Kooperation – auch mit der Regierung gehen müssen und es noch viele Gespräche braucht, um einen guten Weg zu finden.

In das zukünftige Health Center soll auch eine Infirmerie oder in unserem Sprachgebrauch ein kleines Schwestern-Alten- und Pflegeheim integriert werden.

Hilfe zur Selbsthilfe

Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto von F. Silverius in Nkile. Im Februar 2015 waren wir dort mit Weihbischof Renz und Abt Anastasius. Father Silverius hatte kurz zuvor gemeinsam mit den Leuten von Nkile für die Wasserversorgung des Dorfes eine Quelle in den Bergen gefasst und eine Leitung bis ins Dorf gelegt. Eine kleine Schneiderwerkstatt ‎mit zwei Angestellten und einigen Lehrlingen und fünf alte Nähmaschinen aus Deutschland wurde jeden Morgen unter einem Grasdach aufgebaut und als Ehre zu unserem Besuch wurde der Grundstein für ein Pfarrzentrum gelegt. 15 M‎onate später arbeiten die Leute aus dem Dorf immer noch begeistert mit und der Rohbau des zweistöckigen Pfarrzentrums ist fertig.

F. Silverius hat außergewöhnliche Ideen zur Motivation. Durch eine Lotterie hat er Geld für die Projekte erwirtschaftet und ist nicht völlig von Spenden aus Deutschland abhängig. Alle Arbeiter aus dem Dorf die unentgeltlich mitarbeiten, dürfen nach Fertigstellung des Pfarrzentrums dort übernachten. Für Menschen, die nie im Leben Urlaub machen können und in einfachsten Hütten leben, eine tolle Idee: Urlaub in den Gästezimmern des Pfarrzentrums mit Nasszelle im Zimmer und Frühstücksbuffet.

So ganz nebenbei ist die Schneiderei auch in ein kleines Häuschen umgezogen, in dem später dann die Schreinerei aufgebaut werden soll.

Faszinierend!

Pfarrzentrum Nkile

Das Pfarrzentrum von Nkile

Schneiderei in Nkile

Die Schneiderei in Nkile

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Litembo-Board

Seit Jahrzehnte ist das Krankenhaus in Litembo das Zentrum ‎der Gesundheitsversorgung in der Diözese Mbinga. In den vergangenen hundert Jahren haben  die Benediktiner und unzählige Entwicklungshelfer zusammen mit den Einheimischen ein großes Krankenhaus mit herausragenden Ruf aufgebaut. Alle Veränderungen und Impulse für die Entwicklung gingen von dort aus.

Am Mittwoch war ich als Gast beim ‎zweimal jährlich stattfindenden Litembo-Board. Gesellschafterversammlung und Gremiensitzungen in Deutschland laufen ähnlich ab. Und doch habe ich viel gelernt – über die Unterschiede zwischen offiziellen Malariastatistiken und der Häufigkeit der Malariaerkrankten in Litembo, über Bodenbeläge in OP-Sälen und – mal wieder – über die Herausforderungen der interkulturellen Zusammenarbeit.

Jetzt hoffe ich nur, dass die Sitzung dazu beigetragen hat, die Kooperation zwischen der Diözese und der Gemeinschaft, zwischen Tansanier und Deutschen‎, zwischen einer Organisation, die von Frauen geleitet wird und klassischen Männersystemen zu verstärken.

Zumindest haben wir für das künftige Hospital der Schwestern in Mbinga Unterstützer gewonnen… Was für ein positives Ausgangssignal!

St. Katharina und St. Loreto

Montag und Dienstag

Bei den Besuchen in St. Katharina und St. Loreto traf ich Noella, die Zwillingsschwester der verstorbenen Neri, die sich zu einer kleinen Schönheit entwickelt hat, Evans, den alle wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Präsidenten Magufuli nennen, nutzt jeden Hocker und jeden Topf als Pikipiki, Marias Noten im Rechnen sind so gut, dass sie im Januar In die Schule darf und dann St. Katharina verlassen muss. Überall wuselt es und eigentlich wird es höchste Zeit mit dem Neubau zu beginnen, denn wenn demnächst auch noch Elisa, Noella und Geoffrey zu krabbeln beginnen, quillt der Hof über. Leider fehlt uns dazu noch das Geld.

In Loreto freut mich vor allem der Fortschritt, den Evans gemacht hat. Seit er regelmäßig zu essen bekommt, scheint er mehr an Körperspannung aufgebaut zu haben. Die Bewegungsabläufe wirken koordinierter und flüssiger als im Februar und die Schwestern erzählen, dass er auch Phasen hat, in denen er konzentriert auf Fragen antworten kann. Evans ist zwölf und wirkt nach wie vor wie neun. Mit Paulina, Ansgari und Kallistus vereinbare ich, dass wir ‎uns im Juni in Dar-es-Salaam im Krankenhaus treffen, dann können die Operationen in Angriff genommen werden.

Noella

Noella…

Mele

… und Maria (Mele)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Peramiho – Likonde – Kigonsera – Mbinga

Sonntag endlich kamen wir ans Ziel unserer Reise: die Diözese Mbinga.

Wie bereits angedeutet, brachte mich diese Reise an mir bisher unbekannte Orte – auch in der Diözese Mbinga.

Zum Beispiel fördern wir in unserem Schulgeldprojekt schon lange das Schulgeld für  Kinder aus armen Verhältnissen. Immer wieder besuchen “unsere Stipendiaten” auch das Likondeseminar.  Nur wenige Meter von der Hauptstraße entfernt, trafen wir auf das Seminar, das einst von den Benediktinern gebaut wurde. Der erste Eindruck zeigte durchaus den Sanierungsbedarf in diesen ordentlichen, aber eben sehr alten Gebäuden. Und doch verblüffte die Ordnung und das Interesse der Schüler. F. Christopher zeigte uns auch das kleine Saatgutprojekt, mit dem sich einzelne Schüler durch das Pflanzen und Pflegen von Baumsetzlingen ihr Schulgeld aufbessern oder gar ganz finanzieren.

Kigonsera, die Katechistenschule mit Secondary, präsentierte eine ganz andere Situa‎tion. Dort leben und lernen die Schülerinnen und Schüler unter wirklich erbärmlichen Verhältnissen. Hier können die Schülerinnen und Schüler nur hoffen, dass unter der neuen Leitung Veränderungen möglich sind. Nichtsdestotrotz brauchen sie vermutlich weitreichendere Unterstützung, die über finanzielle Subventionen hinaus gehen.

Likonde SeminarSchueler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dritte Station: Quer durch Tansania

Manchmal ist es gut, man weiß vorher nicht so genau, was auf einen zukommt… Die 500 km lange Strecke von Ndanda nach Peramiho quer durch‎ den Süden Tansanias hat die Regenzeit nicht so gut überstanden. Zwischendurch sind längere Stücke auch gut ausgebaut, aber dann wurden wir auch wieder mit 30 km/h kilometerweit über‎ Hubbelpiste hin und her geschüttelt. Doch bis Ende nächsten Jahres wird der Ausbau der Straße wohl fertig sein. Dann ist die Strecke echt eine Alternative – auch landschaftlich. Es geht tatsächlich auch eine Weile durch den Selous-Nationalpark. Und dazwischen immer wieder ganz nette Halts u.a. mit Kokosnüssen als Zwischenmahlzeit.

 

Quer durch Tansania klein

Quer durch Tansania…

Quer durch Tansania

… mit einem kleinen Halt am Bananen- und Kokosstand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zweite Station: Ndanda

Herrlich! Kurz nach der neuen Stadt Mtwara kamen wir an der alten Stadt Mtwara vorbei. Leider war keine Zeit – oder wir nahmen uns nicht die Zeit zum Aussteigen, um die alten deutschen Kolonialbauten zwischen den Häusern und Hütten zu suchen. Alles, was wir von der Straße aus sahen, hatte einen ganz besonderen Charme. Und die Mangrovenbäume wachsen fast bis an den alten Hafen. Dort wo vor hundert Jahren bald die letzten Schiffe des Kaiserreichs anlegten, sieht man nur noch einfache Fischerboote und Einbäume.  Einige Ecken weiter kommen dann Salzgewinnungsanlagen, die vermutlich noch älter sind als die Boma (früher: Sitz der Kolonialverwaltung).

So interessant und abwechslungsreich ging unsere Fahrt nach Ndanda weiter. Ndanda ist eine alte Benediktinerabtei. Neben den Werkstätten, des Hospitals, der Farm und der Sprudelherstellung waren wir vor allem von der gepflegten Anlage des Exerzitien- und Tagungszentrums begeistert – und nicht zu vergessen, die Versuche von Bruder Gothard zur Likör – und Weinherstellung mit einheimischen Früchten.

Ndanda ist wahrlich eine Reise wert.

Ndanda

Die Benediktinerabtei in Ndanda

Kapelle der Benediktinerabtei Ndanda

Kapelle der Benediktinerabtei Ndanda

Erste Station: Mtwara

Nach zwei Nächten mit nur drei Stunden Schlaf fanden wir uns von Untermarchtal und Würzburg plötzlich ganz im Süden von Tansania, in Mtwara am Indischen Ozean, wieder. Das Regionalhaus der Erlöserschwestern liegt direkt am Strand. Jetzt Anfang Mai, am Ende der Regenzeit sieht alles wunderbar grün, geradezu paradiesisch aus. Doch der Schein trügt. Bald schon sehen wir die Armut der Menschen und dann bei der Fahrt vom Flughafen zum Regionalhaus weist uns Schwester Hermana auf das Wasser hin, das weite Teile der Stadt überflutet hat.
Die Regenzeit muss hier kürzer als sonst, dafür begleitet von heftigen Starkregenfällen gewesen sein. Das zweite Jahr in Folge können die Schwestern keinen Mais ernten.
Doch unabhängig von manchen Schwierigkeiten wurden wir mit großer Gastfreundschaft und Offenheit empfangen ‎und es gab viele Themen zum Austausch. Die kleine Gemeinschaft in Mtwara steht vor ähnlichen Herausforderungen und es war sehr interessant, zu sehen, welche Wege die Schwestern dort einschlagen. Außerdem war ich völlig begeistert von der Arbeit im Kindergarten und im Erzieherinnenseminar.
Und zwischen all den Begegnungen hat es sogar noch für ein Bad im Indischen Ozean gereicht. Wunderbar!

Zum Abschluss: ans Ende von Tansania

Den letzten Sonntag unseres vierwöchigen Aufenthalts nutzen wir zu einem Besuch in Mkenda, an der Grenze zu Mosambik. Domkapitular Hildebrand begleitet uns und so bekommt die kleine Gemeinde von Christen mitten im Busch die Möglichkeit zu einer Eucharistiefeier und gleichzeitig werden vier Kinder getauft. Sr. Maria Goretti übersetzt souverän im Gottesdienst, so dass auch das Sprachproblem mit Geduld und Improvisation überwunden werden und wir in der neu gebauten kleinen Schule ein schönes Fest feiern konnten.

Mit den Schwestern und den Kindern warten wir auf die Unterstützung durch das Kindermissionswerk, um einen Kindergarten dort bauen zu können – und, wenn uns das dann gelingt, die Dispensary endlich fertig stellen können. Immer stellt sich die Frage der Priorisierung. Eigentlich wäre sauberes Trinkwasser das Wichtigste in Mkenda. Doch dazu fehlt uns im Moment die richtige Partnerorganisation mit entsprechendem Knowhow.