Waisenheim sucht Schwestern
Vor fünf Jahren hat Ivana aus Kroatien ihren Lebenstraum erfüllt und ein Heim für Waisenkinder in Songea aufgebaut. Mit hohem Engagement und viel Unterstützung aus Kroatien gibt sie ungefähr 40 Kindern ab vier Jahre hier ein Zuhause. Nun sucht sie personelle Unterstützung und hat bei uns angefragt – und wir fanden die Idee sehr spannend. Mal sehen, ob aus dieser Kooperation was wird.
Die Farm in Peramiho
Unter anderem wollen wir uns bei dieser Reise ja auch mit den verschiedenen Farmen beschäftigen. Deshalb haben wir uns gestern die große Farm in Peramiho angeschaut und uns über Anbaumethoden in Tansania informiert. Sehr interessant… und natürlich haben auch wir ein wenig Rosenmontag gefeiert.
Vorbereitungen für die ersten Gäste
Voller Spannung erwarten wir die erste Reisegruppe aus Deutschland. Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler mit Hörschädigungen aus Deutschland ist unterwegs nach Ruhuwiko. Das bedeutet; letzte Einkäufe in der Stadt, Betten beziehen, kochen und backen… und wie immer, alle legen Hand an.
Und mitten in den Vorbereitungen fällt nun der Strom aus. Naja, Improvisation ist angesagt.
Fasnet in Iringa?
Aus Deutschland erreichen uns Bilder von verkleideten und fröhlichen Menschen, sogar der Rottenburger Narrenmarsch kam an und weckte Heimwehgefühle.
Hier erinnert eigentlich nichts an Fasnet oder Karneval. Die drei Schwestern, die im letzten Jahr in Untermarchtal die fünfte Jahreszeit erlebten, waren doch, na, nennen wir es mal irritiert. Für sie ein fremder, seltsamer Brauch so direkt vor der Fastenzeit.
Und nun sahen wir auf einmal in Iringa am Busbahnhof einen “Hästräger”. Aber der eine Hästräger macht noch keine Straßenfasnet, schade.
Interessanter Einstieg
Aus dem Abstand betrachtet, hatten wir heute einen interessanten Einstieg… Aus dem Abstand… In der Realität jedoch eher eine Fülle an Eindrücken und ein Wechselbad der Gefühle…
Zwei Begegnungen von heute: ein erster Besuch bei Wonderworkshop. Ein Projekt für Menschen mit Behinderung , die Kunstobjekte aus Recyclingmaterial herstellen. Spannend! Und echt viele sehr schöne Objekte, die von Touristen und ausländischen Firmen gekauft werden.
Die zweite Begegnung mit den Schwestern in Luhanga war noch aufregender. Schon auf dem Weg nach Luhanga wurde klar, warum der neue Präsident von Tansania auch der Bulldozer genannt wird. Ganze Viertel in den Überschwemmungsgebieten wurden platt gemacht, Müll und ein paar Trümmer sind von den Häusern übrig geblieben. Magufuli, der neue Präsident, mit Spitznamen “Bulldozer” macht seinem Namen alle Ehre. Lange wussten sie schon, dass sie im Überschwemmungsgebiet illegal siedeln. Doch niemand hat geglaubt, dass die Drohungen ernst gemacht werden. Keiner hat mit Magufuli gerechnet.
Nun leben die Menschen, die nicht bei ihren Familien untergekommen sind, auf der Straße. Zurück scheinen sie im Moment nicht zu können, neue Häuser können sie nicht bauen, Wohnungen zu mieten ist für diese Menschen finanziell undenkbar… Jetzt sind sie Vertriebene im eigenen Land… Opfer der Klimaveränderung???
In Luhanga erfahren wir dann, dass ihnen diese Herausforderungen noch bevorstehen. Die Regierung hat die Menschen in Luhanga informiert, dass auch sie dieses Gebiet verlassen müssen. Es scheint so, dass das Schwesternhaus ebenso betroffen ist. Nun brauchen wir wohl doch den Plan B. Die Schwestern wollen so lange wie möglich mit den Menschen in dieser Situation solidarisch leben. Und trotzdem müssen wir langfristig nach anderen Lösungen suchen.
So schnell sind wir angekommen in der tansanischen Realität.
Aufbruch
Es ist mal wieder so weit. Die Koffer sind gepackt. Die letzten Arbeiten im Büro werden erledigt. Während für die Schwestern hier im Mutterhaus nach über 80 Jahren der Umzug im Rahmen der Renovierung des Hauses stattfindet, brechen wir nach Tansania auf. Ein Teil des Herzens wird wohl hierbleiben.
Im Laufe der Tage werde ich unsere Reisegruppe sicher noch vorstellen. Vielfältige Aufgaben stehen an und wir werden ganz unterschiedlichen Partnern begegnen. Gerne nehmen wir Sie/Euch durch den Blog wieder mit auf die Reise.